Das richtige Licht(bild)
Ja, Photos (v. griech. phos – „Licht“) können ein Unternehmen oder ein Produkt im „rechten Licht“ erscheinen lassen. Allerdings müssen die Lichtbilder gewisse qualitative und handwerkliche Standards erfüllen, damit sie im Rahmen von erklärender Werbemassnahmen für lichte Momente sorgen. Gute Werbung hat – frei nach Immanuel Kant – die Aufgabe, „vollkommene Erkenntnis durch [die] ästhetische Form popular zu machen“ – und Photos sind meist ein wesentlicher Teil davon.
Nein, wir sind keine Photographen. Und kein Filmteam – denn auch mit dem Selbstverständnis einer Full-Service-Agentur wollen wir kein Gemischtwarenladen sein. Derowegen konzentrieren wir uns ganz auf das was wir können und überlassen die Photos den Profis. Wir kennen zum Glück einige. Mit diesen haben wir schon so manche fotografischen Konzepte realisiert, stets zur Freude unserer Kunden und der ihrigen. Bei solchen Kooperationen nehmen wir die Rolle der Regie ein, die vor dem Phototermin den Ausdruck, also die angestrebte Atmosphäre der zukünftig kundeneigenen Bilderwelten festlegt und die Fotograf*innen auf ihre Aufgabe vorbereitet. Dieses Briefing ist für zufriedenstellende, marketing-technisch vielfältig nutzbare Ergebnisse elementar. Ebenso ist es Grundvoraussetzung, dass wir – d.h. die Photoagentur und wir, als Werbeagentur – eine gemeinsame Sprache sprechen, also einander verstehen, was die bildnerische Qualität, den Ausdruck oder die Auswahl der Motive beim jeweiligen Kunden individuell ausmachen.
Portrait
Gute Portraits sind Aufnahmen der Gegenwart, aus denen Vergangenheit und Zukunft sprechen – folglich eine komprimierte Darstellung der Zeit. Sie sollen den persönlichen Charakter einfangen, in die dargestellte Person hineinblicken und das Unsichtbare andeuten, ohne dabei im Übermaß intim zu werden.
It’s one thing to make a picture of what a person looks like, it’s another thing to make a portrait of who they are.
Paul Caponigro
People
Wenn mehrere Menschen in Bildern Räume und Orte beleben sollen, so sind neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen (DSGVO, Persönlichkeitsrechte), mitunter Distanz und Empathie zu berücksichtigen, vorallen in der Werbung für Krankenhäuser und für andere Gesundheits- oder Pflegedienstleister, bei der wohlmöglich erkrankte, alte, behinderte oder gar sterbende Menschen die Raumaufnahmen beleben sollen. Trotz des Aufwandes, der mit der People-Photographie verbunden ist, lohnt es unserem Dafürhalten nach immer, in lebendige Aufnahmen zu investieren. Gerade die Authentizität, welche sich durch das Mitwirken privater Laien ergibt, ist für eine realistische und nur photographisch-handwerklich „gekünstelte“ Darstellung, beispielsweise bei der Abbildung einer Lebenssituation im betreuten Wohnen, wichtig.
Architektur
Schöne Häuser von innen und außen zu dokumentieren ist eine tolle Aufgabe, von der viele Fotografen träumen. Leider bleibt es meistens beim Träumen. In der Realität stehen Gebäude an hektischen Straßenkreuzungen, kahle Bäume versperren die Sicht oder im Hintergrund ragt ein Fabrikschlot gen Himmel. Innen bietet sich oft ein ähnliches unperfektes Szenario, für das jeder Verständnis hat, es sei denn, man möchte gerade tolle Bilder machen. Doch beim Hobeln fallen nunmal Späne. Wo fleißig gearbeitet wird, kann also kaum pedantische Ordnung herrschen. Erfahrene Photographen bringt dies nicht aus der Ruhe. Für jedes optische Problem gibt es eine fotografische Lösung. Und sollten alle Stricke reissen, gibt es ja noch Photoshop.
Stock
Heutzutage ist es keine Schande mehr, für Kunden budgetbewusst auf Stock-Photos zurückzugreifen. Ganz im Gegenteil. Das Riesenangebot im Internet hat den Markt belebt und die Preise auf ein erträgliches Maß geschrumpft. Deshalb ist die Nutzung von Online-Portfolios die erste Wahl, wenn es um Abbildungen mit allgemeiner bzw. symbolischer Aussage handelt. Individuelle Bilder zur authentischen Darstellung der Gegebenheiten sind jedoch nicht mit Stock-Bildern realisierbar. Nach wie vor sind hier Fotografen vor Ort gefragt.
Beispiele
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Text: © Hans-Christian Wichert
Titelbild „Fanø IV“: © H.C.Wichert
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